FSR08 | Resolution: Eingriffe in die Autonomie der Fachschaften beenden

FSR08 | Resolution: Eingriffe in die Autonomie der Fachschaften beenden

Fachschaftsrat 08 | Legislatur 2022/2023

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Norbert-Wollheim-Platz 1

60323 Frankfurt am Main

fsr08@dlist.uni-frankfurt.de


An Die Runde der Studiendekaninnen der Goethe-Universität

Kanzler Dr. Albrecht Fester

Frankfurt am Main, den 10.01.2023

 

Resolution: Eingriffe in die Autonomie der Fachschaften beenden

  Die Fachschaftenkonferenz der Goethe-Universität hat beschlossen:

 

 

 

Es steht außer Frage, dass den Fachschaften der Goethe-Universität eine zentrale Rolle im Rahmen der politischen Selbstverwaltung der Hochschule zukommt: In Fachschafts-, Instituts-, und Fachbereichsräten, in Berufungs- und Studienkommissionen sowie Prüfungs- und Promotionsausschüssen folgen sie ihrem Auftrag, für die hochschulpolitischen Interessen der Studierenden einzutreten. Sie sprechen und bestimmen mit, wenn Mittel verteilt, Professuren neu besetzt oder Studienordnungen gestaltet werden müssen. Sie verwalten eigenverantwortlich Gelder aus Mitteln der Studierendenschaft: in den Fachschaftsräten im vierstelligen, über die Fachschaftenkonferenz im fünfstelligen Bereich. Mit dem Einsatz dieser Mittel bereichern sie den Lehr und Studienbetrieb der Universität, indem sie Vorträge, Tutorien und Workshops organisieren oder Orientierungstage für Studienanfänger*innen planen. Sie statten damit selbstverwaltete Räume für ihre Mitstudierenden aus und betreiben studentische Cafés – kritische Infrastruktur, die ohne das ehrenamtliche und unentgeltliche Engagement der Fachschaftsaktiven ersatzlos fehlen würde.

Die Fachschaften machen sich also als Studierendenvertretung in vielfältiger Weise autonom und verantwortungsvoll an der Universität verdient – und doch: Seit dem Wintersemester 2022/2023 wird ihnen verwehrt, in ihren eigenen Räumlichkeiten eigenständig Veranstaltungen über die Gebäudeschließzeiten hinaus durchzuführen. Sie sind neben der bereits seit einigen Jahren obligatorischen Anmeldung beim Campusservice nun dazu gezwungen, solche Veranstaltungen über wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der jeweiligen Institute bzw. Fachbereiche genehmigen zu lassen. Dieser erhebliche Eingriff in die Autonomie der Fachschaften ist der Höhepunkt in einer längeren Kette an restriktiven Maßnahmen am Campus Westend, die damit begannen, dass Studierenden untersagt worden war, nach 22:00 Uhr auf der Wiese vor dem IG Farben-Haus zu sitzen – wo werden sie ein Ende finden?

Die Antwort auf diese Frage warten wir nicht tatenlos ab: Wir fordern die sofortige Rücknahme des Anmeldezwangs studentischer Veranstaltungen in ihren selbstverwalteten Räumen. Die Rücknahme ist durch Dr. Albrecht Fester, als Kanzler der Goethe-Universität unter anderem zuständig für die Verwaltung der universitären Immobilien, mit Frist zum 10.02.2023 zu bestätigen.